Es geht bei
dem gesamten Selbstheilungs- und Selbsterkenntnisprozess auch darum, dass wir uns vom gefilterten Wahrnehmen von uns selbst und
der Welt durch unseren konditionierten Geist lösen, und dass wir
mehr und mehr ins Herz kommen. Sprich: Fühle alles in dir selbst und um dich herum mit dem Herzzentrum,
ohne es mental zu benennen, ohne eine vorgefertigte Meinung darüber
zu haben, ohne es abzulehnen (zu verurteilen) oder dich daran
anzuhaften (es in deiner Realität halten zu wollen) - nimm es
einfach wahr, wie es ist.
Was sagt die Wissenschaft
dazu?
Das intelligente Herz
Viele der Veränderungen der Körperfunktionen, die während des Kohärenzzustands (= ein wissenschaftlich messbarer Zustand, der durch erhöhte Ordnung und Harmonie in unserem Geist, unseren Emotionen und unserem Körper gekennzeichnet ist) auftreten, beruhen auf Veränderungen im Aktivitätsmuster des Herzens. Obwohl das Herz sicherlich eine bemerkenswerte Pumpe ist, wurde die Funktion des Herzens interessanterweise erst vor relativ kurzer Zeit in der Geschichte der Menschheit (etwa in den letzten drei Jahrhunderten) als nur die des Pumpens von Blut definiert (nach westlichem wissenschaftlichem Denken).
Historisch gesehen wurde dem Herzen in fast allen Kulturen der Welt eine weit vielfältigere Rolle im menschlichen System zugeschrieben, es wurde als Quelle von Weisheit, spiritueller Einsicht, Gedanken und Emotionen angesehen. Interessanterweise hat die wissenschaftliche Forschung der letzten Jahrzehnte begonnen, Beweise dafür zu liefern, dass viele dieser Assoziationen durchaus mehr als nur metaphorischer Natur sein könnten. Diese Entwicklungen haben die Wissenschaft dazu veranlasst, ihr Verständnis des Herzens und der Rolle dieses erstaunlichen Organs erneut zu überarbeiten und zu erweitern.
Auf dem relativ neuen Gebiet der Neurokardiologie haben Wissenschaftler beispielsweise herausgefunden, dass das Herz über ein eigenes Nervensystem verfügt – ein Nervennetzwerk, das funktionell so ausgefeilt ist, dass es die Bezeichnung „Herzgehirn“ verdient. Dieses „kleine Gehirn“ enthält über 40.000 Neuronen und verleiht dem Herzen die Fähigkeit, selbstständig Informationen wahrzunehmen, zu verarbeiten, Entscheidungen zu treffen und sogar eine Art Lernen und Gedächtnis zu demonstrieren. Im Wesentlichen scheint es, dass das Herz wirklich ein intelligentes System ist.
Untersuchungen haben auch gezeigt, dass das Herz eine Hormondrüse ist, die zahlreiche Hormone und Neurotransmitter produziert und absondert, die die Gehirn- und Körperfunktionen tiefgreifend beeinflussen. Zu den Hormonen, die das Herz produziert, gehört Oxytocin – bekannt als „Liebes-“ oder „Bindungshormon“. Die Wissenschaft hat erst begonnen, die Auswirkungen der vom Herzen erzeugten elektromagnetischen Felder zu verstehen, aber es gibt Hinweise darauf, dass die im leistungsstarken Feld des Herzens enthaltenen Informationen eine wichtige synchronisierende Rolle im menschlichen Körper spielen könnten – und dass sie auch andere um uns herum beeinflussen können.
Untersuchungen haben weiters gezeigt, dass das Herz eine Schlüsselkomponente des emotionalen Systems ist. Wissenschaftler wissen jetzt, dass das Herz nicht nur auf Emotionen reagiert, sondern dass die durch seine rhythmische Aktivität erzeugten Signale tatsächlich eine wichtige Rolle dabei spielen, die Qualität unserer emotionalen Erfahrung von Moment zu Moment zu bestimmen.
Wie im Folgenden beschrieben, haben diese Herzsignale aufgrund des ausgedehnten Kommunikationsnetzwerks des Herzens mit dem Gehirn auch einen tiefgreifenden Einfluss auf die Wahrnehmung und die kognitiven Funktionen. Schließlich haben strenge elektrophysiologische Studien, die am HeartMath-Institute durchgeführt wurden, sogar darauf hingewiesen, dass das Herz offenbar eine Schlüsselrolle bei der Intuition spielt. Obwohl es noch viel zu verstehen gibt, scheint es, dass die uralten Verbindungen des Herzens mit Gedanken, Gefühlen und Einsichten tatsächlich eine wissenschaftliche Grundlage haben könnten.
Die Herz-Hirn-Verbindung
Den meisten von uns wurde in der Schule beigebracht, dass das Herz ständig auf „Befehle“ reagiert, die das Gehirn in Form von neuronalen Signalen sendet. Es ist jedoch nicht so allgemein bekannt, dass das Herz tatsächlich mehr Signale an das Gehirn sendet, als das Gehirn an das Herz sendet! Darüber hinaus haben diese Herzsignale einen erheblichen Einfluss auf die Gehirnfunktion – sie beeinflussen die emotionale Verarbeitung sowie höhere kognitive Fähigkeiten wie Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Gedächtnis und Problemlösung. Mit anderen Worten: Das Herz reagiert nicht nur auf das Gehirn, sondern das Gehirn reagiert kontinuierlich auf das Herz.
Die Auswirkung der Herzaktivität auf die Gehirnfunktion wurde in den letzten 40 Jahren umfassend erforscht. Frühere Forschungen untersuchten hauptsächlich die Auswirkungen der Herzaktivität, die über einen kurzen Zeitraum auftritt – maximal über mehrere aufeinanderfolgende Herzschläge. Wissenschaftler am HeartMath-Institute haben diese wissenschaftliche Forschung erweitert, indem sie untersucht haben, wie sich längere Muster der Herzaktivität auf die Gehirnfunktion auswirken.
HeartMath-Forschung hat gezeigt, dass unterschiedliche Muster der Herzaktivität (die mit unterschiedlichen emotionalen Zuständen einhergehen) unterschiedliche Auswirkungen auf die kognitive und emotionale Funktion haben. Bei Stress und negativen Emotionen, wenn der Herzrhythmus unregelmäßig und gestört ist, hemmt das entsprechende Muster neuronaler Signale, die vom Herzen zum Gehirn wandern höhere kognitive Funktionen. Dies schränkt unsere Fähigkeit ein, klar zu denken, uns zu erinnern, zu lernen, zu argumentieren und wirksame Entscheidungen zu treffen. (Dies hilft zu erklären, warum wir oft impulsiv und unklug handeln, wenn wir unter Stress stehen.) Der Input des Herzens an das Gehirn bei stressigen oder negativen Emotionen hat auch einen tiefgreifenden Einfluss auf die emotionalen Prozesse des Gehirns – und dient tatsächlich dazu, die emotionale Erfahrung von Stress zu verstärken.
Im Gegensatz dazu hat das geordnetere und stabilere Muster der Herzimpulse an das Gehirn bei positiven emotionalen Zuständen den gegenteiligen Effekt: Es erleichtert die kognitiven Funktionen und stärkt positive Gefühle und emotionale Stabilität. Das bedeutet, dass das Lernen, eine erhöhte Herzrhythmuskohärenz zu erzeugen - durch das Erzeugen positiver Emotionen - nicht nur dem gesamten Körper zugute kommt, sondern auch tiefgreifende Auswirkungen darauf hat, wie wir wahrnehmen, denken, fühlen und handeln.
Dieser Artikel wurde zur Verfügung gestellt von HeartMath LLC. Weitere Informationen findest du unter
www.heartmath.com
Der originale Artikel ist auf Englisch und wurde übersetzt.
Ich
möchte diesbezüglich noch ein äußerst
interessantes Experiment, das ebenfalls vom HeartMath Institute durchgeführt wurde, erwähnen...
In einer Studie wurden Teilnehmer verschiedenen Bildern ausgesetzt, um die Kommunikation zwischen Herz und Gehirn zu analysieren. Die Bilder reichten von emotional aufwühlenden Szenen bis hin zu ruhigen Landschaftsaufnahmen. Faszinierenderweise deuteten die Ergebnisse darauf hin, dass das Herz, bevor ein Bild überhaupt angezeigt wurde, anscheinend bereits wusste, welche Art von Bild den Teilnehmern gezeigt werden würde.
Dabei kam es zu einer Verlangsamung der Herzfrequenz bei emotional aufwühlenden Bildern, ca. 5 Sekunden bevor diese zufällig ausgewählt und gezeigt wurden. Eine geringere Verlangsamung wurde bei weniger aufwühlenden Bildern beobachtet. Dies deutet darauf hin, dass das Herz scheinbar auf irgendeine Art von Intuition Zugriff hat, die nicht durch Raum und Zeit beschränkt ist.
Die Ergebnisse legen weiterhin nahe, dass der Informationsfluss vom Herz zum Gehirn und dann zum Körper erfolgt, wobei man sich dessen normalerweise erst mit der körperlichen Reaktion bewusst wird. Dieses Phänomen wurde von anderen unabhängigen Labors weltweit bestätigt. Die Frage, woher diese Intuition kommt und wie wir sie nutzen können, bleibt jedoch noch zu klären.
Originalvideo: Youtube
Mehr Informationen dazu und über die wahre Natur unseres Herzzentrums gibt es dann im Abschnitt 5. Der Kausale Körper und jenseits davon
Und
jetzt geht es weiter zu... II. Five Bodies Yoga - Teil 1: SELBSTheilung