Der kausale Körper
Der kausale Körper ist die Ebene, auf der man in der Meditation 'landet', wenn Gedanken und Emotionen zur Ruhe gekommen sind. Man befindet sich dann sozusagen in der Position des Beobachters all der Formen. Ein anderer Name für diesen Beobachter ist Seele.
Dieser Körper wird in der hinduistischen Philosophie Anandamaya Kosha genannt, was soviel heißt wie Glückseligkeitskörper. In den kausalen Körper zu kommen, ist aber noch nicht unser Ziel. Es ist sozusagen nur eine Zwischenstation auf dem Weg zu unserem Höheren (göttlichen) Selbst, zu reinem BewusstSein.
Als Glückseligkeitskörper wird er auch deswegen bezeichnet, da sich eine gewisse Glückseligkeit ausbreitet, wenn man in diesen Körper vordringt, da man nicht mehr von ständigen Gedanken und Emotionen beeinflusst ist. In ihm sind aber auch alle Samen unserer Persönlichkeit in 'schlafender Form' (=nicht aktiv) gepeichert - damit natürlich auch alle unangenehmen Muster.
Der kausale Körper ist die Ebene des 'Ich Bin', der Leere, des Bewusstseins des Raums, in dem alle Formen 'tanzen'. Es wird ihm auch Ignoranz bzw. Leere von Wissen zugeschrieben, mit der darausfolgenden Freiheit - der Freiheit, nichts zu wissen.
Das heißt aber nicht, dass, wenn wir in die Wahrnehmung dieses Körpers kommen, dann all das Wissen, das man sich bisher angeeignet hat, einfach weg ist - nein - das bleibt natürlich weiterhin vorhanden, und man hat Zugang dazu, wenn man will. Wenn man sich in den kausalen Körper fallen lässt, dann nimmt man zwar die auftauchenden Formen (Klänge, Gerüche,...) wahr, aber man interpretiert sie nicht: Man nimmt sie einfach wahr, ohne sie mental zu beschreiben, zu definieren, einzuordnen.
Ich möchte hier noch einmal erwähnen, dass die Einteilung der Körper und die Definition von verschiedenen Begriffen von Lehrer zu Lehrer variieren kann.