2. Der Pranische Körper

Nach dem physischen Körper geht es nun zum nächstfeinstofflicheren, dem sogenannten pranischen Körper. Der pranische Körper, der mit dem sogenannten 'Pranamaya Kosha' im Kosha-System gleichzusezten ist, ist nun der erste Körper, der (normalerweise) nicht mehr mit dem normalen Auge zu sehen ist, außer, man hat sich schon für die Fähigkeit des Hellsehens geöffnet. Er hat in etwa die gleiche Größe und Form wie der physische Körper und ist der Träger der Gestaltungskräfte des physischen Körpers, sowie auch der vitalen Lebenskraft und der körperlichen Empfindungen. Er dient auch als Vermittler von Informationen und Energien von höheren Körpern an den physischen Körper und umgekehrt. Wenn er geschwächt ist, kann dieser Informations- und Energieaustausch gestört werden. 

Der pranische Körper, den man auch als Energiehülle bezeichnen kann, funktioniert auf Basis von Elekrizität (die ein Teilaspekt des sogenannten 'Prana' (=Lebensenergie) ist), die unter anderem durch die physischen Nerven und die feinstofflichen Energiekanäle (die auch 'Meridiane' bzw. 'Nadis' genannt werden) fließt. 

Die Energien, die der pranische Körper unter anderem durch das Prana aus der Nahrung,  der Atemluft, durch das Solarplexus Chakra von der Sonne und durch das Wurzelchakra von der Erde aufnimmt, werden unter anderem zum physischen Körper geleitet und gespeichert. Überschüssige Energie wird über Chakren und Poren abgestrahlt.

Diese abgestrahlte Energie bildet eine Art Schutzmantel um den physischen Körper, der das Eindringen von Krankheitserregern verhindert. Negative Gedanken und Emotionen sowie ein ungesunder Lebensstil können die pranische Lebensenergie verbrauchen. Dies führt dann dazu, dass die Ausstrahlung der natürlichen Energie verringert wird, und in weiterer Folge Lücken in diesem Schutzmantel auftreten können. Der pranische Körper wird bei jeder menschlichen Wiedergeburt neu gebildet, und löst sich nach dem physischen Tod (im Gegensatz zum emotionalen-, mentalen- und kausalen Körper), wieder auf.

Äther (auf Sanskrit: Akasha; zu deutsch: Raum bzw. Raumzeit) ist das subtilste der 5 Elemente (den Grundbausteinen des Universums) und wird dem fünften Chakra (Kehlkopf Chakra) zugeordnet. Laut Taittiriya Samhita, die als eine der wichtigsten Quellen der alten indischen Geschichte und vedischen Kultur gilt, beinhaltet Raum Prana. Prana ist die Energie, die Formen nährt. Äther ist aber nicht nur als physischer Raum, der Prana als eine seiner Hauptkomponenten enthält, zu verstehen, sondern er steht auch für das immaterielle, subtile Medium, das alle Dinge im Universum durchdringt und verbindet, und das viele Komponenten enthält. Er wird oft mit Konzepten wie Raumzeit in der modernen Physik verglichen.

Pranayama, Verbundenes Atmen

Ein Teil der Energie, die dem pranischen Körper zugeführt wird, stammt also aus der Lebensenergie, die sich in der Luft befindet, die wir atmen – und genau damit arbeiten wir in der Methode des Abschnitts über den pranischen Körper. Nachdem wir in den vorherigen Übungen die Körper mit dem Sonnengruß und den Asanas sozusagen „geöffnet“ haben, werden wir nun mit dieser Übung (unter anderem) die Energiekanäle frei(er) machen und Blockaden im pranischen Körper lösen (oder weiter an die Oberfläche bringen). Durch die anschließende Atemübung werden wir uns zudem unseres pranischen Körpers bewusster, wir erlangen mehr Meisterschaft über unsere Atmung und wir stimulieren und stärken die inneren Organe und viele Muskeln im Oberkörper.

Bei der folgenden Übung arbeiten wir mit Verbundenem Atmen - wir machen also zwischen dem Ein- und Ausatmen sowie dem Aus- und Einatmen keine Pause, sondern atmen durchgehend aus und ein. Wie schon Meditation und der Sonnengruß kommt auch das Verbundene Atmen ursprünglich aus östlichen Lehren und wurde zuerst vor allem durch Leonard Orrs 'Rebirthing' im Westen bekannt. Jüngstens stieg die Bekanntheit der Atemtechnik des Verbundenen Atmens vor allem durch Wim Hof. 

Es gibt viele verschiedene Namen für Atemtechniken, die mit diesem Verbundenen Atmen arbeiten. Sie variieren in der Ausführungsweise teilweise, aber basieren auf der selben Atemtechnik. Ich möchte euch als Übung des pranischen Körpers eine dieser Übungen vorstellen - wir arbeiten dabei mit der Version, die von Wim Hof gelehrt wird.

Pranayama (Atemübungen, Atemkontrolle) bzw. die Wichtigkeit der Atmung im Yoga ist auch ein Teil der 8 Glieder des Ashtanga Yoga und wird im Yogasutra in den Kapiteln 2.49-2.53 sowie im Sutra 1.34 behandelt. Ein wichtiger Grund, warum man unter anderem Pranayama praktiziert, ist in Sutra 2.53 angeführt: Der Geist wird offen zur Konzentration."

Was passiert bei dieser Übung in deinem Körper?

Rein chemisch gesehen erhöht sich der Sauerstoffgehalt im Blut von ca. 95% auf bis zu 99% und der Kohlendioxidgehalt wird verringert. Während des Verbundenen Atmens geht auch der pH-Wert nach oben, und das Blut wird dadurch basischer. Du führst dem Körper aber auch mehr Energie zu, und das bewirkt, dass sich energetische Blockaden lösen können.

Durch Starkes Yogisches Atmen (bei dem wir mit Verbundenem Atmen arbeiten) wird das Immunsystem gestärkt und das Lymphsystem gereinigt. Des Weiteren hilft es unter anderem auch bei Entzündungen, chronischen Schmerzen, Stress, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Depression.

Kontraindikationen

1. Diese Atemübung sollte nicht, oder nur sanft (je nach Schwere der Erkrankung) gemacht werden bei:  
* hohem Blutdruck
* Herzerkrankungen
* schweren Lungenproblemen
-> bei Unklarheiten frage bitte deinen Arzt, ob du diese Atemübung machen kannst

2. Diese Atemübung sollte nicht gemacht werden bei:
* Angstzuständen
* kürzlich aufgetretenen Panikattacken
-> da diese Technik Panikattacken auslösen und eine zu starke Freisetzung von Emotionen bewirken kann
* Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS oder PTSD)
* Schwangerschaft
* in Situationen, wo es gefährlich wäre, wenn du ohnmächtig wirst

Allgemein: Höre immer auf deinen Körper und erzwinge nichts!

Anleitung für Starkes Yogisches Atmen

1. Du kannst diese Atemübung entweder im Sitzen oder im Liegen machen. Falls du sie im Sitzen machst, halte die Wirbelsäule gerade und neige das Kinn leicht zur Brust. Schau, dass du nach Möglichkeit einige Zeit, bevor du diese Übung machst, nichts isst (ca. 2 Stunden).

2. Verbundenes Atmen: Atme aktiv fest und tief in Bauch, Brust und Schlüsselbein (=yogische 3-Phasen Atmung) ein und lass die Luft anschließend nur passiv wieder aus den Lungen fließen (forciere das Ausatmen also nicht). Atme durch den Mund ein und aus. Wenn du die Übung weniger intensiv machen willst, kannst du alternativ durch die Nase ein- und den Mund ausatmen. Verbinde dieses Ein- und Ausatmen - mach also keine Pause nach dem Ein- und Ausatmen. 

Die optimale Anzahl der Atemzüge pro Runde kann individuell variieren - ca. zwischen 20 und 50. Bei der Wim Hof Atmung macht man 30 Atemzüge pro Runde, was man als Anhaltspunkt nehmen kann. Wenn du genügend Wiederholungen gemacht hast, dann wirst du nach der Runde ein mehr oder weniger starkes Kribbeln bzw. Vibrieren im Körper spüren, je nachdem, wie intensiv du die Übung gemacht hast.

Wichtig: Es besteht die Möglichkeit, dass man bei dieser Übung im Extremfall sogar kurz ohnmächtig wird, übernimm dich also bitte nicht. Dies kommt zwar nur äußerst selten vor, aber ich möchte es doch erwähnen.

3. Atme nach dem letzten Atemzug der jeweiligen Runde einen Großteil der Luft aus und bleibe dann ohne zu atmen, bis der Impuls zum Atmen wiederkommt. Genieße dabei einfach diesen Zustand völliger energetischer Fülle und Frieden, und versuche, dich nicht in Gedanken zu verlieren.

4. Wenn du dann wieder einatmen willst, mach einen tiefen Atemzug und halte die Luft dann für ca. 10-15 Sekunden an. (Hier kannst du für eine zusätzliche Wirkung sogenannte 'Bandhas' (Verschlüsse) machen.)Bild Bandha

5. Mach danach 1-3 normale Atemzüge, bevor du mit der nächsten Runde beginnst.

6. Das ist eine Runde - mach nach Möglichkeit 3 Runden.

Nachdem du die Übung gemacht hast, fühle nun wieder kurz, wie sich dein Körper und deine Energie anfühlen.

Was sagt die Wissenschaft dazu?

Das Ätherfeld:

1887 wurde das sogenannte Michelson-Morley-Experiment durchgeführt, mit dem man herausfinden wollte, ob das Ätherfeld existiert oder nicht. Das Experiment schien zu sagen, dass das Ätherfeld nicht existiert. Man war also aufgrund dieses Experiments seit 1887 der Meinung, dass das Ätherfeld nicht existiert. 1986 wurde dieses Experiment von der amerikanischen Luftwaffe mit besserer Ausrüstung wiederholt, und bewies nun, dass das Ätherfeld doch existiert! Das ändert alles für die Wissenschaftler, denn in allen Lehrbüchern heißt es, dass das Feld nicht vorhanden ist.

Warum wissen wir aber nichts davon?

Dies sollte normalerweise auf der Titelseite jeder großen Zeitung sein und auf allen Newskanälen im Fernsehen! Der Grund dafür ist, dass ganze Karrieren darauf basieren, dass das Feld nicht da ist, und deswegen verschweigt man es der Öffentlichkeit.

Der Videovortrag dazu von Gregg Braden: Das Ätherfeld existiert, und wir haben Beweise

Pranayama:

Für Studien bezüglich Pranayama möchte ich wieder auf die Seite von Yoga Vidya verweisen: Wissenschaftliche Studien Pranayama

Im nächsten Kapitel besprechen wir jetzt den... Emotionalen Körper