Wichtige
Grundbegriffe
1.
Vayus
Es
gibt 5 Vayus (=Bewegungen des Prana im Körper; Energieströme) die
sich in verschiedenen Bereichen des Körpers befinden und die
unterschiedliche Funktionen haben:
1.
Prana Vayu: Die Energie hinter der Atmung.
Prana
Vayu kann vor allem durch Pranayama Übungen harmonisiert und
sublimiert werden. Du kannst einige davon in der Pranyama-Übungsreihe finden.
2.
Udana Vayu: Die Energie hinter dem sprechen.
Udana
Vayu hat ihren Sitz in der Kehle und kann z.B. sublimiert werden wenn
man eine Weile schweigt, durch Meditation und Kommunikation mit Gott
bzw. dem Höheren Selbst.
3.
Samana Vayu: Die Energie hinter der Verdauung.
Samana
Vayu hat mit dem Verdauungsfeuer zu tun und mit der Umwandlung von
Nahrung und Emotionen. Es ist wichtig diese Energie zu harmonisieren
und das machen wir unter anderem durch die Asanas der FBY
Basis-Übungsreihe sowie
zusätzlich dann durch z.B. Kapalabhati in der Pranayama-Übungsreihe.
4.
Vyana Vayu: Die Energie hinter der Bewegeung.
Vyana
Vayu kann auch wieder durch Asanas harmonisiert und sublimiert
werden.
5.
Apana Vayu: Die Energie hinter der Ausscheidung,
Menstruation, Sexualität und Geburt.
Apana
Vayu ist das Prana das vom Nabel zum Wurzelchakra abwärts fließt.
Diese Energie kann unter anderem durch Mula Bandha (siehe
nachfolgend), aber auch durch tantrische Praktiken in sogenanntes
'Ojas' (spirituelle Energie) sublimiert werden, indem man sie in die
Wirbelsäule leitet und dort zu höheren Chakras. Diese Praxis erhöht
auch den Energiefluss und wir können das sublimierte Apana Vayu
verwenden um unser Bewusstsein zu erweitern.
2.
Bandhas
Bandha
bedeutet 'Verschluss' und bezieht sich auf das
Stoppen des Energieflusses nach außen, um ihn nach innen zu lenken.
Die alten Yogis erkannten, dass es im Körper subtile Energiekanäle
gibt und dass die Energie an bestimmten Stellen dazu neigt, nach
außen zu fließen.
Durch
das Praktizieren von Bandhas lenkst du also die Energie nach innen,
und wenn du das jeweilige Bandha dann wieder auflöst, ist das zu
vergleichen mit einem Damm, bei dem man die Schleusen öffnet – die
Energie, die vorher gestaut wurde, schießt dann in einem kurzen,
starken Schwall durch unser Energiesystem und reinigt es dadurch.
Alle
nachfolgenden Bandhas sind geeignet, die Kundalini Energie zu
erwecken.
Es
gibt drei Haupt-Bandhas:
1.
Mula
Bandha –
der Wurzelverschluss
Mula Bandha hilft unter anderem bei Verstopfung, Durchfall, Inkontinenz und Impotenz.
Anleitung:
Wir
ziehen
dabei die Muskulatur im
Bereich des
Perineums
zusammen
und verhindern
dadurch
dass
Apana
Vayu aus
dem Körper hinausfließt. Durch
diese Kontraktion können
wir
dann
Apana Vayu
in die
'Sushumna'
–
den
Hauptenergiekanal
in
der
Wirbelsäule
–
lenken.
2.
Uddiyana Bandha
–
der Bauchverschluss
Dieses
Bandha aktiviert das Solarplexus Chakra,
wirkt sich positiv
auf
die Gesundheit der
Bauchorgane aus
und
unterstützt eine gesunde Verdauung. Uddiyana
Bandha öffnet den Bereich um das Zwerchfell und hilft dabei,
Emotionen zu lösen,
die sich in diesem Bereich abgelagert haben. Man
sollte den
Bauchverschluss
nur
mit einem leeren Magen praktizieren.
Kontraindikationen:
Dieses
Bandha sollte man nicht machen bei
Schwangerschaft,
während
der Periode
und bei
schweren Herzproblemen.
Anleitung:
1.
Atme komplett aus und halte die Luft draußen.
2.
Ziehe
dann mit den Muskeln des Bauchbereichs
den Bauch nach oben und nach hinten
Richtung Wirbelsäule.
3.
Jalandhara
Bandha
–
der Kehlverschluss
Dieses
Bandha verhindert,
dass die Energie nach oben fließt.
Anleitung:
Du
bringst dabei das Kinn ein bisschen in Richtung zur Brust und ziehst
die Muskeln der Kehle zusammen. Zusätzlich gibst du die Zunge an den
Ansatz der oberen Schneidezähne, um den absteigenden
Energiekreislauf zu schließen, der in diesem Bereich verläuft.
Maha
Bandha – der vollständige Verschluss
Bei
Maha Bandha praktiziert man alle drei Bandhas gleichzeitig. Dieser
Verschluss harmonisiert die Energien im Körper, öffnet die
feinstoffliche Wirbelsäule und aktiviert die Chakras.
Khumbakas
Khumbaka
nennt man im Pranayama
das Anhalten des Atems. Es gibt grundsätzlich 3 Arten:
1.
Bahya Kumbhaka: Das Anhalten des Atems nach vollständigem
Ausatmen.
2.
Antara Kumbhaka: Das Anhalten des Atems nach vollständigem
Einatmen.
3.
Kevala Kumbhaka:
(Fast
vollständiger) Atemstillstand,
der sich von selbst einstellt.
Kevala Kumbhaka entsteht durch
fortgeschrittene Praxis. Man erlangt dadurch vollkommene
Geistesbeherrschung, Krankheiten werden geheilt und die Kundalini erwacht.